Jedes Jahr im Februar seit 2003 treffen
sich Hunderte bis Tausende Nazis und Faschisten in Bulgarien zum
"Lukov-Marsch", um der Ermordung des Faschisten Hriso Lukov am
13.Februar 1943 zu gedenken. Hristo Lukov war Generalleutnant und Führer
der Partei „Union der bulgarischen Nationalen Legionen“, sowie
nazitreuer Kriegsminister. Er wurde am 13.Februar 1943 von
kommunistischen PartisanInnen getötet. Der Marsch wird von der
Bulgarischen Partei BGNS (Bulgarischer Nationalbund) veranstaltet.
Seit 2000 gibt es in Bulgarien einen
neuen Aufschwung von faschistischen Gruppen und auch paramilitärischen
faschistischen Einheiten, die als Stiefeltruppen der Imperialisten in
der EU funktionieren und v.a. die faschistische EU Grenzpolitik aktiv
unterstützen, Jagd auf Flüchtlinge machen und die Grenzen bewachen. Der
Lukov-Marsch ist einer der größten regelmäßig stattfindenden
Nazidemonstrationen in Europa, die auch immer von anderen faschistischen
Organisationen (Deutschland, Schweden, Finnland, Norwegen, Dänemark)
unterstützt wird. Wie Mitglieder der Identitären nimmt auch die
faschistische bulgarische „National Resistance“ an diesem Marsch teil.
Sie ist bekannt dafür, immer wieder Anschläge und Angriffe auf Roma,
AntifaschistInnen, Homosexuelle oder Juden zu begehen.
Dieses Jahr fiel der Marsch "zufällig"
auf den 18.Februar, dem landesweiten Gedenktag an Vasil Levski, der an
diesem Tag 1873 von den Herrschern des Osmanischen Reiches exekutiert
wurde. Vasil Levski steht für den Kampf für eine unabhängiges Bulgarien
gegen das feudalimperialistische osmanische Reich. Er war führender
Revolutionär und Ideologe der bulgarischen Freiheitsbewegung und
Begründer der Inneren Revolutionären Organisation (IRO) und des
Bulgarischen Revolutionären Zentralkomitees (BRZK). Er kämpfte für die
demokratische Republik und gleiche Rechte für alle Religionen und
Nationalitäten (Bulgaren, Türken, Juden, usw..) und vor allem war ihm
klar, dass das nur durch den bewaffneten Kampf des bulgarischen Volkes
gelingen würde, nicht durch ein Hoffen auf Unterstützung von außen. Sein
bekanntestes Zitat beschreibt es treffend: "Wenn ich gewinne, gewinnt
das ganze Volk - wenn ich verliere, verliere ich nur mich selbst" Nicht
umsonst ist er ein Volksheld und für die bulgarische Bevölkerung heute
noch wichtig diesem Tag zu gedenken.
Auch wegen dem Tag, an dem die
Demonstration ausgewählt wurde, gab es berechtigten Zorn gegen den
Lukov-Marsch 2017. Von AntifaschistInnen wurde eine Demonstration unter
der Losung "No Nazis on our Streets" organisiert und über 400
AntifaschistInnen protestierten gegen die Nazis und Faschisten, was mehr
war als im Jahr zuvor. Die Antifaschismus in Bulgarien hat eine große
und kämpferische Tradition, diese Tradition gilt es aufzunehmen und
weiterzuführen. Der antifaschische Kampf der bulgarischen Massen muss
auch unbeingt von den AntifaschistInnen aus anderen Ländern unterstützt
werden!
- Geschrieben von Ailin Ueber
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