Am 7. Januar begingen bis zu 5000
Menschen die jährliche Gedenkdemonstration an Oury Jalloh in Dessau.
Schon dreizehnten Mal jährte sich der Tag seit der Ermordung Oury
Jallohs in deutschem Polizeigewahrsam 2005. Und wieder war die
Demonstration nicht eine bloße Trauerfeier über das Leben, dass vor
dreizehn Jahren genommen wurde. Die Demonstration – die nicht nur von
der Teilnehmerzahl her die stärkste jemals war – setzte wieder und noch
stärker ein Zeichen im Kampf gegen imperialistischen Chauvinismus der
BRD und seiner Repressionsorgane, von Polizei bis Justiz, die seit der
Ermordung Oury Jallohs versuchen zu vertuschen, zu rechtfertigen und
Aktivisten zu kriminalisieren.
Die Demonstration setzte ein Zeichen in
einer Zeit, in dem das System des bestialischen Imperialismus dem
Untergang entgegen geht und es in einem Verzweiflungsakt immer heftiger
um sich beißt. In einer Zeit, in der der deutsche Imperialismus wieder
danach strebt sich zu einer Supermacht zu entwickeln und dafür mehr Tod
und verderben in die unterdrückten Nationen dieser Welt bringt, in der
er ausländische Arbeitskräfte „importiert“ und diese in seinem eigenen
Hinterland für seine Faschisten in der Tat zum Abschuss frei gibt. In
einer Zeit in der der deutsche bürgerliche Staat und seine Demokratie
eine Krise durchmachen, die sie so zuvor noch nicht erlebt haben und
darum de facto seit Monaten ohne eine gewählte Regierung ist und nur
alte Lösungen anwendet mit dem Ziel „Stabilität“ zu erhalten. All dies
und nicht zuletzt die neusten Enthüllungen zur Ermordung Oury Jallohs,
führten dieses Jahr zu der stärksten Mobilisierung für die jährliche
Demonstration.
Darunter war auch eine starke
antiimperialistische Mobilisierung durch die proletarischen
Revolutionäre der BRD, die sich mit dem Transparent mit der Parole „Oury
Jalloh: Im deutschen Polizeigewahrsam ermordet. Nieder mit dem
deutschen Imperialismus“ beteiligten. Sie denunzierten den deutschen
bürgerlichen Staat mit der kraftvollen Parole „Das wahre Gesicht ihrer
Demokratie – Massenmörder das sind sie!“ Bereits am Vortag hatte es in
Bremen eine Demonstration in Gedenken an Laye Conde gegeben, der am
exakt gleichen Tag wie Oury Jalloh von der Bremer Polizei durch einen
Brechmitteleinsatz ermordet wurde. Schon hier wurde die Ermordung Oury
Jallohs auf den Tisch gebracht und am gleichen Abend der Film „Panther“,
über die Black Panther Bewegung in den USA, im Sielwallhaus gezeigt und
zur Demonstration am folgenden Tag bis zuletzt mobilisiert.
Doch wie alles hatte auch die
diesjährige Demonstration in Dessau ihren Doppelcharakter. Während die
blau-weißen Reaktionäre und Fans des Terrorstaates Israel deutlich an
Kraft verloren, erhob die deutschnationale Bande der rechten
Liquidatoren zum ersten Mal seit ihrem offenen Auftreten vor drei Jahren
ihren Schwanz und war so anmaßend sich mit einem Vertreter in den
ersten Reihen der Demonstration zu präsentieren. So ist es nun einmal in
der Welt, wo viel Bewegung ist bildet sich auch viel Abfall. Und die
Aufgabe der proletarischen Revolutionäre ist es eben auch diesen
gigantischen Berg von Abfall zu beseitigen. Der Kampf gegen den
imperialistischen Chauvinismus als Teil des imperialistischen
Weltsystems und dem deutschen Imperialismus und seinen Verteidigern
keine Ruhe zu lassen werden ihren Beitrag dazu leisten.
- Geschrieben von dame
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