Am Samstag, dem 30
Juni, versammelten sich in Wien über 100.000 DemonstrantInnen um gegen
den geplanten 12-Stunden Tag zu protestieren. Die Demonstration startete
am Westbahnhof, wobei sich dort vor Beginn schon so viele Menschen
versammelten, dass in den umliegenden Gassen und Straßen der Verkehr
gestoppt wurde. Von allen Teilen des Landes waren Leute gekommen um ein
kraftvolles Zeichen gegen diesen Großangriff auf die Mehrheit der
Bevölkerung in Österreich, vor allem gegen die ArbeiterInnen, zu setzen!
Der Unmut und Zorn über
die geplante Einführung des 12 Stunden Arbeitstages und einer 60 Stunden
Arbeitswoche sowie gegen die gesamte schwarz/blaue Regierung war groß!
Das hat nicht nur der riesige Andrang zur Demo gezeigt, sondern ebenso
die lebendige und in manchen Abschnitten der Demonstration auch
kämpferische Stimmung, die über Stunden anhielt. Auch wenn die SPÖ- und
Gewerkschaftsführung versuchten diese Demo für ihre eigenen Zwecke zu
verwenden, sich an die Spitze gestellt haben und große Teile
dominierten, ist doch sehr deutlich geworden, dass ihnen diese Rechnung
nicht ganz aufgegangen ist. Unter anderem war ja SPÖ Chef Kern als
ehemaliger Bundeskanzler selbst für den 12-Stunden-Tag (was er im „Plan
A“ festgehalten hat). Ein riesiger Teil der Menschen die demonstrierten,
war nicht vom ÖGB geführt, dass wirkte sich positiv auf die Stimmung
aus. Außerdem konnte die Gewerkschaftsführung ihren Einfluss nicht auf
die gesamte Demonstration ausweiten, da diese einfach zu groß war. Das
zeigt was alles möglich ist, wenn die ArbeiterInnen und die Massen in
die eigene Kraft vertrauen. Die Aktivisten dürfen sich nicht erwarten,
dass die Gewerkschaften den 12 Stunden Tag verhindert. Der
Gewerkschaftsführung geht es alleine darum, wieder mehr Mitspracherecht
bei solchen Entscheidungen zu haben.
Alles in allem war es
eine für die revolutionären und konsequent antifaschistischen Kräfte
sehr gelungene Demonstration, die sehr lebendig und aktiv war.
Wichtig für die Bewegung
und jeden ehrlichen Teil darin wird sein, auf die eigene Kraft zu
vertrauen, denn Kampf nicht zu scheuen und ohne Kontrolle und
Bevormundung durch die Gewerkschaftsführung Aktionen gegen den 12
Stunden Tag, gegen alle weiteren Verschlechterungen im Arbeitsrecht und
für unsere Rechte als ArbeiterInnen und Angestellte zu setzen. Diese
Großdemonstration war ein kraftvoller Start für weitere Aktionen und
Initiativen die wir selbst setzen müssen! Lassen wir nicht zu dass dem
Kampf gegen den 12-Stunden-Tag nach dieser Demonstration der Wind aus
den Segeln genommen wird – die Kraft mit der das möglich wird, wird aus
den Betrieben, den Arbeiter-Stadtvierteln und den Schulen kommen.
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