Friday, December 11, 2015

Übersetzung vom Interview mit dem General Sekretär der CPI(Maoist) - Indien solidaritat


Im August 2015 wurde im Maoistischen Informationsbulletin (MIB), einer Publikation der CPI(Maoist), ein Interview mit Genosse Ganapathy veröffentlicht. Er spricht darüber, wie die MaoistInnen den Kampf gegen das reaktionäre Narendra Modi-Regime führen wollen. Wir drucken hier einen Auszug daraus.
Ganapathy: Die Regierung hat die Politik der Liberalisierung, Privatisierung- und Globalisierung, die seit den 90er Jahren kontinuierlich von allen Regierungen verfolgt wurde, intensiviert. Tatsächlich wurde Modi und seine BJP von den Grosskapitalisten deshalb an die Regierung gehievt, um diese Politik noch schneller und noch aggressiver umzusetzen als die vorherige UPA-Regierung. Deshalb wurde der «schwache» Manmohan Singh durch den «starken» Narendra Modi ersetzt.
Die aggressive neoliberale Politik der Regierung wird das Elend der ArbeiterInnen, BäuerInnen, Angestellten und verschiedener Sektoren wie der Frauen, der Studierenden und der Jugend verschärfen. Angriffe auf MuslimInnen und Dalits werden zunehmen. … Die chauvinistische Ausrufung der Grossnation in Unterstützung der aggressiven expansionistischen NDA-Politik (National Democratic Alliance) erzeugt Opposition. Es ist notwendig, dass wir hier intervenieren.
Diese aggressive Politik der «Entwicklungs»-Agenda Modi’s wird Vertreibungen in noch nie dagewesenem Ausmass zur Folge haben. Die Adivasis werden ihrer Existenz beraubt. Dies wird Massenkämpfe hervorbringen, in die wir aktiv intervenieren sollten.
Diese Angriffe gegen das Volk werden von verschärften Gesetzen begleitet werden, die imperialistischen Konzernen, Grossgrundbesitzern und der Kompradorenbourgeoisie genehm sind. Auch da müssen wir intervenieren. Hier ergibt sich ein gutes Potential, um Menschenrechtsbewegungen in breitem Masse zu stärken.


Frage: Die Dritte Phase der Operation Green Hunt (OGH) hat begonnen. Wie ist die Partei darauf vorbereitet?
Es wurden beträchtliche Kopfgelder auf Führungskräfte ausgesetzt, eine neue Politik für Kapitulationswillige wurde bekannt gemacht, Kompensationssummen für konterrevolutionäre Elemente wurden erhöht, vorgetäuschte Reformen und Bürgerprogramme intensiviert. Neue Aspekte bei der Air Force für Transporte von Streitkräften und eine engere Kollaboration mit den USA und Israel im Gebrauch von Drohnen und UAV-Technologie (unbemannte Luftfahrzeuge) sind zu beobachten.
Es ist notwendig, die Besonderheiten dieser Dritten Phase der OGH zu verstehen und unsere Antworten anzupassen. Der Feind konzentriert seine Bemühungen um unsere Hochburgen zu dezimieren. Er vollzieht quantitative und qualitative Veränderungen in seinen Offensiven, mit dem Ziel, die Partei, die PLGA und die wachsenden Organe der Neuen Demokratischen Macht zu zerstören. Obwohl die Offensive auf die MaoistInnen gerichtet ist, sind sie nicht alleinige Zielscheibe. Dieser Krieg gegen das Volk wird ganz gewiss alle unterdrückten Sektoren betreffen. …
Frage: Welches sind die Herausforderungen heute? Wie werdet ihr sie bewältigen?
Erstens müssen wir unsere subjektiven Kräfte, im Besonderen die strategische Führung der Partei bewahren. Seit der Formierung der neuen Partei haben wir eine erhebliche Zahl an PateiführerInnen auf allen Levels verloren, angefangen bei dem Zentral-Komitee bis zu den Dorf-Parteikomitees. Deshalb haben wir den Schutz der bestehenden subjektiven Kräfte vor feindlichen Angriffen als eine der hauptsächlichen Aufgaben unserer Partei bestimmt.
Zweitens wurde die Bewegung in den ländlichen Flachgebieten und den städtischen Gebieten geschwächt. Es ist eine Herausforderung, die Bewegung in jenen Gegenden neu zu beleben und zu erweitern, in denen die Partei seit langem präsent ist aber über die Zeit geschwächt wurde … und wir müssen in neue Gegenden expandieren und neue Kampffronten eröffnen.
Drittens sind die brahmanischen Hindu-Faschisten im Zentrum an die Macht gelangt, was eine verstärkte Konsolidierung ihrer Ideologie, Politik und Kultur der feudalen und reaktionären Kräfte widerspiegelt. Das internationale Kapital und die Kompradorenbourgeoisie verhalf der Modi-geführten BJP zur Macht. Diese Partei verwirklicht in halsbrecherischem Tempo eine Politik des Land-Verkaufs, um die Interessen von ausländischem Kapital und der grossen indischen Kapitalisten durchzuboxen und gleichzeitig die Hindu-faschistische Agenda in verschiedenen Formen vorwärtszubringen. Dies wird neue Wege für die Einheit aller demokratischen, progressiven, säkularen und patriotischen Kräfte im Kampf bringen.
Viertens, die Weltsituation wird mehr und mehr die Revolution begünstigen. Die Weltwirtschaft leidet immer noch unter einer ernsthaften Krise und die fundamentalen Widersprüche in der Welt verschärfen sich. Die Folge davon ist, dass revolutionäre, demokratische und nationale Befreiungsbewegungen Kräfte gewinnen … Auch maoistische Kräfte konsolidieren sich. Gleichzeitig jedoch existieren keine sozialistischen Stützpunkte mehr.
Frage: Warum definierte die Partei die Notwendigkeit einer Bolschewisierungs-Kampagne? Welche Resultate erwartet ihr?
Unsere Partei lancierte 2013 ein Appell zur Bolschewisierung der Partei. Es wird noch etwas mehr Zeit brauchen, um sie zu vollbringen und erst dann können wir sagen, ob sie erfolgreich war. Die Gründe, um diese Kampagne zu starten sind die folgenden: 1) Es gibt eine Veränderung in der landesweiten Offensive des Feindes, sie wurde intensiviert; 2) Es gab ernsthafte Verluste in unserer Partei und die Bewegung ist momentan mit einer schwierigen Situation konfrontiert; 3) GenossInnen mit einer bäuerlichen und einer mittelständischen Herkunft machen die Mehrheit in unserer Partei aus und so gibt es eine Notwendigkeit, die proletarischen Auffassungen und Perspektiven in der Partei zu fördern; 4) Es gibt eine Schwäche, die angemessenen Taktiken zu studieren und zu definieren, die an die massgeblichen ökonomischen und politischen Veränderungen, die in der Gesellschaft und im revolutionären Krieg stattgefunden haben, abgepasst sind; und 5) Es gibt einige ernsthafte nicht-proletarische Tendenzen in unserer Partei. Wir erwarten, dass diese Kampagne unsere GenossInnen schult und Bewusstsein schafft, um die schwierigsten Situationen, harten Umstände und Risiken, die im Verlaufe der Revolution kommen werden, zu meistern, sowie um ihre Bereitschaft zu erhöhen und galant den Feind zu bekämpfen. Und zum Schluss erwarten wir, dass es uns ermöglicht, unsere Kräfte zu verteidigen, im Besonderen die höheren Kader, und die Bewegung gegen die Offensiven des Feindes.

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