Jahrestag der Novemberpogrome 1938:
Bekämpft Antisemitismus!
Arbeiter/innen aller Länder, vereinigt euch!
Arbeiter/innen aller Länder und unterdrückte Völker, vereinigt euch! 9. November
2016 (146 npc)
Vor 78 Jahren wurden in der Woche um
den 9. November ca. 400 Menschen ermordet und ca.30.000 in Konzentrationslager
verschleppt. Zahlreiche Synagogen und jüdische Friedhöfe wurden verwüstet,
Geschäfte und Wohnungen geplündert und zerstört…
Die faschistischen Novemberpogrome des
Jahres 1938 stellen einen Einschnitt in der Geschichte Österreichs (und
Deutschlands) dar. Der in der österreichischen Gesellschaft "normale" und
Jahrhunderte lang übliche und gehegte Antisemitismus, der Hass, die
Diskriminierung und Ausgrenzung von jüdischen Menschen mündete während des
deutschen Nazi-Faschismus in eine systematische Verfolgung, eine planmäßige und
industrielle Vernichtung eines Großteils der europäischen Jüdinnen und Juden im
gesamten Machtbereich des NS-Staates während des Zweiten Weltkriegs.
Entgegen der Propaganda des Faschismus
an der Macht waren die Novemberpogrome nicht Ausdruck eines „spontanen
Volkszorns“ als angebliche Reaktion auf die Ermordung eines deutschen Diplomaten
durch einen Juden. Vielmehr waren die Pogrome staatlicherseits vorbereitet und
geplant und es wurde das Ziel verfolgt, die Enteignung jüdischen Eigentums
(sogenannte „Arisierungen“) zu beschleunigen um dadurch den Kriegskurs des
deutschen Imperialismus zu begünstigen.
Die weit verbreitete gängige
Geschichtsschreibung, dass es in Wahrheit keinen jüdischen Widerstand gegeben
hätte, dass sich „die Juden“ vielmehr „wie die Schafe zur Schlachtbank“ ins KZ
haben abtransportieren lassen, setzt die rassistische Geschichtsschreibung der
herrschenden Klasse fort, fügt sich ins antisemitische Weltbild und verbirgt
kaum den immer noch bestehenden Antisemitismus – die Juden seien eigentlich
selbst Schuld an ihrer Vernichtung.
Neben unsrer Trauer für die Opfer und
unserer Wut auf die herrschenden Verhältnisse, die immer noch grundlegend die
selben, kapitalistischen sind, die auch den Nazi-Faschismus hervorgebracht
haben, erinnern und gedenken wir anlässlich des 9. Novembers der Heldinnen und
Helden des antifaschistischen Widerstandskampfes:
Der großen Zahl jüdischer
antifaschistische Kämpfer/innen im spanischen Bürgerkrieg, wenig später in den
faschistischen Konzentrationslagern, den Ghettos, im Untergrund. Jener, die die
Kraft besaßen, im „Deutschen Reich“ organisierten und bewaffneten Widerstand zu
leisten, als „Stadtguerillas“, als Partisan/innen und als Soldat/innen der Roten
Armee.
Der Aufstand im
Warschauer Ghetto von 1943 ist relativ bekannt. In mehr als 100 Ghettos in
Polen, Litauen, Weißrussland und der Ukraine entstanden
Untergrundorganisationen, die den bewaffneten Aufstand zum Ziel hatten. Und es
gab Revolten in Ghettos wie Bialystok oder Wilna. Auch in den
Konzentrationslagern wurden bewaffnete Aufstände organisiert, vor allem in den
Vernichtungslagern Sobibor, Treblinka und Auschwitz-Birkenau. Ein Element
jüdischen Widerstands war auch, dass beispielswiese in zahlreichen Ghettos
Schulen und Theater gegründet, Konzerte organisiert, Untergrundzeitungen und
Flugblätter, Wandzeitungen usw. gedruckt wurden. Viele jüdische Menschen oder
Gruppen verweigerten den Nazis den Gehorsam. Der Kampf ums Überleben, das
Schmuggeln von Lebensmitteln, Kleidung und Medikamenten in die Ghettos und Lager
gehörte ebenfalls zum Widerstand.
Heute benutzen die
Rechten und Neonazis nicht hauptsächlich den Antisemitismus, um Arbeiter/innen
und Volk zu spalten und gegeneinander zu hetzen, sondern betreiben gezielt
antimuslimische und antiafrikanische Hetze und stellen sich dabei teilweise
sogar auf die Seite des Zionismus, um von ihren vergangenen und aktuellen
Verbrechen abzulenken.
Genauso schnell
können aber Faschisten in einer neuen Situation wieder den Antisemitismus
hervorkehren, denn dieser ist in der österreichischen Tradition historisch tief
verankert. Es war kein Zufall, dass sich viele Österreicher sowohl am 9.
November 1938 als auch als Aufseher in den KZs und Vernichtungslagern der Nazis
mit besonderer Grausamkeit für die Interessen unserer Unterdrücker
hervortaten.
Gegen die Verbrechen der herrschenden
Klasse unseren Kampf organisieren!
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IA.RKP Initiative für den Aufbau einer Revolutionär Kommunistischen Partei Stiftgasse 8 A 1070 Wien, Österreich ia.rkp2017@yahoo.com www.iarkp.wordpress.com
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