18.3.2015 -
Internationaler Tag der politischen Gefangenen
Freiheit
für alle politischen Gefangenen in
Europa und weltweit!
Hunderte
politische Gefangene in Europa und zehntausende auf
der ganzen Welt sitzen hinter Gittern. Ein jüngster Fall ist
in Spanien die Verhaftung von 8 Jugendlichen bei ihrer Rückkehr aus
der Ukraine. Die Anklage wirft ihnen vor, antifaschistische
Kräfte in der Ukraine unterstützt zu haben.
In
Österreich sitzt z.B. der palästinensische Freiheitskämpfer
Tawfik Chaovalli seit 1985 immer noch im Gefängnis.
In
Ländern wie z.B. Kolumbien, Mexiko, Türkei, Iran, Indien,
Philippinen, Russland, China und anderen gibt es hunderte
und tausende politische Gefangene. Sie haben sich gegen die
Missstände und das Elend im kapitalistischen
Ausbeuter- und Unterdrückersystems eingesetzt.
Sie sind in unterschiedlichen Formen aktiv geworden, um für
die Rechte und Interessen der Arbeiter/innen und Volksmassen
aufzustehen und um die oft pseudodemokratisch
verschleierte Diktatur des Kapitals zu überwinden und zu stürzen.
D
Wir
verbreiten seit 1995 Flugblätter, mit denen wir uns vor allem an
klassenbewusste Arbeiter/innen wenden. Die Texte werden
auch in der seit 2001 erscheinenden Zeitung ‚Proletarische
Revolution’
abgedruckt. Unser Ziel ist eine Gesellschaftsordnung
ohne Klassen, ohne Unterdrückung und Ausbeutung.
Dazu muss die Klasse der Arbeiterinnen und Arbeiter eine
eigene Kampfpartei aufbauen, die Macht erobern, die
Besitzer der Produktionsmittel enteignen und
den Klassenkampf fortsetzen, bis alle Reste der bürgerlichen
Ordnung verschwunden sind. Wir stellen uns in die Tradition
der internationalen revolutionär-kommunistischen
Bewegung, die Mitte der 1960er Jahre in
Auseinandersetzung mit den Fehlern der KPdSU und in
scharfem Kampf gegen die Wegbereiter des bürokratischen
Staatskapitalismus in der Sowjetunion eine
marxistisch-leninistische Generallinie
verteidigt hat und zur Gründung neuer kommunistischer
Parteien führte. Wir sind revolutionäre
Kommunist/innen und deshalb nicht
in der KPÖ organisiert.
IARKP
Initiative
für den Aufbau einer
Revolutionär-Kommunistischen
Partei
Stiftgasse
8, A-1070 Wien,
ia.rkp2017@yahoo.com
Proletarische
Revolution
Revolutionär-kommunistische
Zeitung in Österreich
prolrevol.wordpress.com
KOMAK-ML
Kommunistische
Aktion – marxistisch-leninistisch
komakml@gmail.com
alle:
Stiftgasse 8, A-1070 Wien,
(18.
März 2015)
Viele
politische Gefangene weltweit sind in Zusammenhang mit
Kämpfen verhaftet worden, die auch wir in Betrieben,
Wohnvierteln und auf der Straße entweder selbst führen oder
zumindest solidarisch unterstützen. Bei vielen politischen
Verurteilungen in anderen Ländern hätte es auch uns
treffen können, wenn wir nicht gerade im heutigen
Österreich leben würden, wo Arbeitskämpfe,
antifaschistische, antirassistische und
antipatriarchale Mobilisierungen
usw. nicht blutig verfolgt und mit militärischer
Gewalt niedergeschlagen werden – obwohl auch in
Österreich der Repressionsapparat ausgebaut wird. Auch
hier werden Aktivist/innen wegen angeblicher Unterstützung
angeblich terroristischer Gruppierungen oder der sog. Mafia
festgenommen und in (U)Haft gesteckt.
In
vielen Ländern, wo die Kämpfe der Arbeiter/innen und der
Kleinbäuer/innen für die radikale Verbesserung ihrer
Lebensbedingungen eine gesellschaftlich bedeutsame Breite und
Wirksamkeit erreichen, reagieren die Herrschenden - meist
Lakaien und Kompradoren der EU, USA und anderer
imperialistischer Großmächte – mit nackter
Gewalt. Immer wieder werden führende Personen von
Massenorganisationen, denen ein Naheverhältnis zu
revolutionären und kommunistischen Organisationen
vorgeworfen wird, ohne Gerichtsverfahren
eingesperrt, „verschwinden“ oder gleich
erschossen.
Wir
machen uns keine Illusionen: Nur in einzelnen Fällen ist es
möglich, so breite Solidaritätskampagnen durchzuführen,
dass politische Gefangene aufgrund des Drucks einer
„demokratischen Öffentlichkeit“ wirklich freigelassen
werden. Aber in mehreren Fällen konnte durch breite und
entschlossene Solidaritätsbewegungen zumindest erreicht
werden, dass einzelne Forderungen kämpfender politischer
Gefangener erfüllt und die Haftbedingungen etwas
erleichtert wurden.
Am
Tag der politischen Gefangenen versichern wir unseren
Genoss/innen in Haft, dass wir sie keineswegs vergessen
haben! Wir führen einen gemeinsamen Kampf –
drinnen wie draußen! Wir unterstützen euren Kampf gegen
Isolationsfolter und unmenschliche Haftbedingungen! Wir fordern
eure sofortige Freilassung! Wir unterstützen euch, bis wir wieder
direkt Schulter an Schulter zusammen kämpfen können! Wir
werden unseren gemeinsamen Kampf gegen Faschismus, Rassismus
und Patriarchat, gegen das System des Kapitalismus und
Imperialismus fortsetzen!
Kommt
zur IgMK-DEMO
am 18.3., 16:30, 1010 Getreidemarkt/Gauermanng.
(Deutsche
Botschaft)
Freiheit für Georges Ibrahim
Abdallah!
Georges Ibrahim
Abdallah ist seit 1985 politischer Gefangener in Frankreich. Er ist
ein revolutionärer Kommunist, der durch nichts gebrochen werden
konnte und sich auch nach 30 Jahren Haft am revolutionären
Kampf beteiligt. Er wird durch eine breite Bewegung, gruppiert
um das „Kollektiv zur Befreiung von Georges Ibrahim Abdallah“
(http://liberonsgeorges.over-blog.com) unterstützt, und unterstützt
seinerseits (z.B. mit schriftlichen und audiovisuellen Beiträgen zu
Manifestationen, Konferenzen usw., die aus dem Gefängnis gelangen)
die Klassenkämpfe und die Kämpfe gegen Imperialismus und Zionismus.
Sein unbeugsames Festhalten an der revolutionären Sache ist für
uns eine gewaltige Ermutigung.
Georges
Ibrahim wurde 1951 im Libanon geboren. Er kämpfte in den Reihen der
PFLP („Volksfront für die Befreiung Palästinas“)
und der FARL („Bewaffnete revolutionäre Gruppierung im Libanon“)
gegen die zionistische Okkupation Palästinas und war 1982 bei der
Abwehrschlacht gegen die israelische Invasion im Südlibanon dabei
(die 20.000 Palästinensern und Libanesen das Leben
kostete). Es werden ihm vom französischen Staat und von den US-
und zionistischen Geheimdiensten sieben Attentate im Zeitraum 1981
bis 1984 angelastet, im Libanon, in Palästina und auch in
Frankreich, darunter die Liquidierung des stellvertretenden
US-Militärattachés und des zweiten Mannes der
israelischen Botschaft in Paris im Jänner 1982. Im Zuge der aktiven
Einmischung des französischen Imperialismus im Libanon hatte
die FARL beschlossen, ihren Aktionsradius auch auf Frankreich
auszudehnen. Im Oktober 1984 wurde Georges Ibrahim in Lyon
verhaftet. 1985 sollte er gegen den in Beirut entführten
französischen Kulturattaché ausgetauscht werden, aber die
französische Regierung brach ihr Wort. So kam es zwischen
Dezember 1985 und März 1986 zu einer Reihe von erfolgreichen
bewaffneten Attentaten des CSPPA („Solidaritätskomitee mit
den politischen arabischen Gefangenen aus dem Nahen Osten“),
um die Freilassung einiger politischer Häftlinge zu erreichen,
darunter von Georges Ibrahim. In dieser Situation wurde Georges
Ibrahim 1986, da man ihm nichts beweisen konnte, „nur“ zu einer
langjährigen Gefängnisstrafe wegen „Bildung einer
kriminellen Vereinigung“ und Besitz von Sprengstoff
verurteilt. Dagegen liefen die USA und Israel Sturm und so wurde 1987
ein zweiter Prozess angestrengt. Zu diesem Zweck wurde eine Pistole
hervorgezaubert, die angeblich in der früheren Wohnung von
Georges Ibrahim gefunden wurde und die die Tatwaffe im Falle des
US-Militärs gewesen sei. 1987 lautete das Urteil auf
lebenslänglich und Georges Ibrahim verschwand hinter
Gefängnismauern. Ab 1999 konnte er nach französischem Recht
seine vorzeitige Haftentlassung beantragen, was er seither
jährlich versucht, doch jedes Mal ohne Erfolg. 2003 hatte
das lokale Gericht in Pau in Südfrankreich seine Haftentlassung
sogar schon einmal genehmigt, aber ein Veto der USA und
diplomatischer Terror aus Israel hebelten diesen
Gerichtsbeschluss wieder aus. Georges’ Anwalt legte damals
Regierungsdokumente vor, die das belegen. 2007 hatte
der französische Geheimdienst das wahre Motiv der französischen
Staatsmacht genannt: „Er ist eine Leitfigur des
antizionistischen Kampfes und seine Freilassung wäre zweifellos ein
großes Ereignis im Libanon. Er würde wahrscheinlich bei der
Rückkehr in sein Land wie ein Held gefeiert, auch durch verschiedene
Bewegungen, die den revolutionären Kampf führen.“
Da aber der „normale“ Strafvollzug keine „unpolitischen“
Gründe für die ständige illegitime Verlängerung der Haft
anführen konnte, auch die Gefahr der „Wiederbetätigung“
als gering einschätzen musste, war die weitere Haft, offensichtlich
auf höchste Regierungsweisung, immer mühsamer zu vertreten. Da
kam das 2008 beschlossene „Gesetz zur Sicherheitsverwahrung“
gerade recht. Das Gesetz gilt auch rückwirkend und wurde prompt
auf politische Häftlinge angewendet. Georges Ibrahim wurde
im August 2008 also einer neuen „Evaluierung“ unterzogen
und mit Blickrichtung auf den „internationalen
Terrorismus“ eine „anhaltende Gefährlichkeit seiner
politischen Tätigkeit“ festgestellt. Auch vor ein paar
Monaten, im November 2014, wurde seine Haft nach 30 Jahren
wieder verlängert und es gab deshalb große Protest- und
Solidaritätskundgebungen in Frankreich, Libanon und
Palästina: Wir fordern
die sofortige Freilassung von Georges Ibrahim Abdallah!
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